Auch wenn die deutsche Musikgruppe Die Ärzte für sich den Titel der "besten Band der Welt" beansprucht, dürfte spätestens nach einer Hörprobe von etwa 3,2 Sekunden klar sein, dass es sich hierbei nur um Ironie handeln kann.
Die Beatles etwa, oder auch die Rolling Stones, machten nicht nur die eindeutig bessere Musik, sondern waren darüber hinaus ungleich erfolgreicher als die Punker aus Berlin. Es gibt also auch am Bandhimmel Stars und Sternchen, aber da ist auch noch etwas anderes, etwas größeres, leuchtendes: Die Sonne.
BArvo pop stellt in einer mehrteiligen Serie mit neuem, bislang unveröffentlichten Fotomaterial die nicht nur beste sondern auch "lauteste Band des Universums" vor: DISASTER AREA.
Die Anfänge:
1982 Auf der Weltausstellung in Knoxville, Tennessee präsentiert Joe "IQ" Myers in der Kuppel der Sunsphere den D.A.W.U.E. 1.0, den ersten Musikcomputer der Welt, der nebenbei auch noch Snacks und Heißgetränke zubereiten kann.
Im selben Jahr sorgt ein junger Mann beim alljährlich in Belgrad ausgetragenen Yugovision Song Contest für Furore: Pero Drekavac, die Nachtigall von Priština, gilt unter Fans und Experten als das größte Gesangstalent auf dem Balkan.

(Myers und der D.A.W.U.E., Sunsphere, Drekavac)
1983 Die Hip Hop-Welle schwappt aus New York langsam auch auf Europa über: in Paris macht Jean-Paul Téddôt aka MC Lunaar nicht nur mit der Single 'Full Moon' von sich reden, in einem langwierigen Rechtsstreit mit Gilbert Bécaud erwirkt er außerdem die alleinigen Nutzungsrechte am Namen "Monsieur 100.000 Volt".

(Pariser Szene '83, Téddôt, Hit-Single 'Full Moon')
1984 Angewidert von der ZDF-Hitparade, beschließt Myers mithilfe seines D.A.W.U.E. Chris de Burgh und Nino de Angelo endgültig aus den Charts zu vertreiben. Da IQ-Joe selbst jedoch das Rampenlicht scheut, startet er im türkischen Staatsfernsehen eine große Casting-Show, um seinem noch namenlosen Musikprojekt ein Gesicht zu geben. Neben Pero Drekavac und Jean-Paul Téddôt macht der Pole Pjotr "Pete" Rubinsky das Rennen; der ehemalige Türsteher der Katowicer Oper hatte sich kurz zuvor mit den weiblichen Mitgliedern des Orchesters sowie einigen Musikinstrumenten in den Westen abgesetzt.

(Castingshow, Rubinsky, junge Polinnen)
1985 Nach den Präsidentschaftswahlen in Portugal stürmt ein junger Politaktivist das Parlament und trägt Battle Rhymes gegen Regierung und Opposition vor. Rubinsky und Myers sind derart begeistert, dass sie Michel Manfredo Jésus María da Cocabanana unverzüglich ins Boot holen.
Da Cocabanana, der sich wenige Monate später beim vergeblichen Versuch die Minibar zu öffnen einen Fingernagel abbricht, gerät daraufhin derart in Rage, dass er sein Hotelzimmer in Port-au-Prince komplett verwüstet. Der Anblick des Durcheinanders inspiriert Drekavac spontan zum Bandnamen Disaster Area.
Im Winter des Jahres kommt es zu einem tragischen Zwischenfall: Myers baut sich während der Installation einer Holokarte selbst in den D.A.W.U.E. ein. Um die Funktionstüchtigkeit des Rechners auch weiterhin zu gewährleisten, beschließen die restlichen Bandmitglieder jedoch ihn nicht zu befreien.

(Myers (li.), da Cocabanana und Rubinsky, Hotelzimmer, Drekavac)
1986 Kurz nach dem Jahreswechsel erscheint trotz Myers' Protesten, der sich durch den von da Cocabanana vorgeschlagenen Titel diffamiert fühlt, das Debütalbum 'Monk Machine'. Die erste Single-Auskopplung 'Ape me!' erreicht in Nicaragua, Guatemala und Andorra auf Anhieb den ersten Platz.

(Myers im D.A.W.U.E., da Cocabanana, Debütalbum 'Monk Machine')
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe von BArvo pop den zweiten Teil der großen D.A.-Chronologie.
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